Bedürfnisorientiert und belohnungsbasiert
Wir provozieren das Problemverhalten nicht und führen Ihren Hund auch nicht absichtlich in Situationen, die er nicht bewältigen kann oder in denen er über seine Grenzen geht.
Vielleicht haben Sie die Erwartung, dass solche Situationen im Training notwendig sind, damit Sie Ihren Hund korrigieren und darüber sein Verhalten ändern können. Es gibt jedoch einen Weg, der konstruktiver, nachhaltiger, tierfreundlicher und sehr effektiv ist: der Weg des fehlerfreien Lernens über klare Kommunikation, angepasste Trainingsschritte und positive Verstärkung.
Sie werden in unserem Training nicht lernen, wie Sie Ihren Hund korrigieren oder bestrafen. Stattdessen lernen Sie, wie Sie Ihren Hund vorausschauend und bedürfnisorientiert begleiten, wie Sie seine Körpersprache lesen und ihn beim Lernen und Umlernen unterstützen.
LERNEN - was ist das eigentlich?
Die Fähigkeit zu lernen ist die Grundvoraussetzung dafür, sich an bestimmte Bedingungen in seinem Leben und in seiner Umwelt anpassen zu können.
Die komplexen Vorgänge des Lernens werden durch sogenannte Lerntheorien anhand von Regeln beschrieben. Eine dieser Lerntheorien ist die operante Konditionierung. Sie spielt im Hundetraining eine sehr große Rolle.
Bei der operanten Konditionierung sprechen wir über vier Quadranten: positive Verstärkung, negative Verstärkung, positive Strafe und negative Strafe.
Bedürfnisorientiertes und belohnungsbasiertes Hundetraining bedeutet, dass der Umgang mit dem Hund, die Erziehung, das Training und die Verhaltensberatung auf der Grundlage der positiven Verstärkung basieren.
Sie fragen sich jetzt wahrscheinlich, wie man dann mit Verhalten wie Anspringen, Leinenzerren, etc. umgehen sollte?
Das Auftreten von unerwünschtem Verhalten verringern wir, indem wir erwünschtes Alternativverhalten aufbauen und verstärken.
Dreamteam: fehlerfreies Lernen und positive Verstärkung
Fehlerfreies Lernen (Errorless Learning) ist eine Lernmethode aus der Humanpsychologie, welche sich als Konzept für das Training mit Tieren sehr bewährt hat. Mit diesem Ansatz möchte man erreichen, dass es für den Hund wenig Möglichkeiten gibt, während des Lernprozesses Fehler zu machen.
Mit klaren Anleitungen, deutlichen Signalen und einer Steigerung in angepassten, zu bewältigenden Schritten hat der Hund weniger Gelegenheit, etwas Falsches zu tun. Jedes richtige Verhalten wird positiv verstärkt, wodurch eine stabile Verhaltensfestigung entsteht.
Hunde können natürlich auch wie wir Menschen durch Fehler und deren Konsequenzen lernen. Für ein effizientes und nachhaltiges Lernen ist dies jedoch absolut nicht notwendig.
Mit dem Konzept des fehlerfreien Lernens ist das Training mit weniger Stress und Frustration verbunden, dafür aber mit viel Freude und Motivation. Ganz nebenbei wird die Entwicklung einer vertrauensbasierten und sicheren Bindung unterstützt.
Besonders im Verhaltenscoaching finde ich es wichtig, mit passenden Trainingsschritten und positiver Verstärkung zu arbeiten.
Jedes Verhalten hat eine Funktion. Hunde zeigen unerwünschtes Verhalten nicht, um uns zu ärgern, zu provozieren oder Grenzen zu testen. Sie zeigen es, weil dieses Verhalten in einem bestimmten Kontext in ihren Augen vollkommen Sinn macht, weil es zugrundeliegende Bedürfnisse erfüllt und dadurch eine Funktion bekommt.
Der Schlüssel zu einer nachhaltigen Verhaltensänderung ist also nicht, das Problemverhalten zu bekämpfen und mit Strafe zu deckeln, sondern herauszufinden, was dieses Verhalten für den Hund tut.
Sowohl die Frage „Was tut das Verhalten für den Hund?“ als auch die Suche nach den Auslösefaktoren sind wichtige Elemente unserer Verhaltensanalyse. Hierdurch können wir im Training erwünschte Alternativverhalten aufbauen, die akzeptabel sind und dennoch die Bedürfnisse des Hundes berücksichtigen.
Wir arbeiten nicht gegen den Hund, sondern mit ihm.
The animal is never wrong - you get what you reinforce. All behavior has function, including undesirable behavior. The question is not "Why is the animal behaving this way" but rather, "What's reinforcing this behavior?" - Dr. Susan Friedman
Dank der Arbeit von Verhaltensbiologen, Neurowissenschaftlern, Psychologen und Tiermedizinern wissen wir stets mehr über die Lernprozesse unserer Hunde, über ihre Emotionen, Motivationen und ihr Verhalten. Diese Erkenntnisse gilt es in der modernen Hundeerziehung und Verhaltensberatung zu berücksichtigen und umzusetzen.
Ich freue mich auf unser Training!
Fortbildungen:
Zertifizierte IHK Hundeerzieherin und Verhaltensberaterin
Die Erlaubnis nach §11, Abs. 1, Nr. 8f Tierschutzgesetz wurde erteilt durch das Kreisveterinäramt Kleve.